Tierische Unterwelt

Veröffentlicht am 5. September 2024 um 19:00

„Nun bist du nicht mehr allein und wir können diese Gänge gemeinsam erkunden“ gab Nilli zu bedenken und legte einen Flügel auf Hamos Schulter. 

Hamo freute sich, dass die drei Abenteurer seinen unterirdischen See und alles, was dort verborgen war, erkunden wollten.

Also ging er zu einem Bücherregal und zog an einem großen schwarzen Buch, auf dessen Einband eine wunderschöne Verzierung war, nach vorn und das Regal drehte sich nach hinten. 

Es erschien ein Geheimgang und Hamo lächelte die drei an und fragte: „Kann es losgehen?“

Malea wollte gerade losgehen, als Mokki sich vordrängelte und mit bekannter Stimme sagte: „Captain voraus!“ 

Nilli grinste nur, während sie über die beiden hinweg flog und dicht hinter Hamo in den dunklen Gang flog. 

Es ging hunderte Meter hinein und obwohl sie Licht durch Fackeln hatten, war es düster. 

 

„Wie weit ist es zu dem See?“, fragte Milli „der See ist der Mittelpunkt hier unten, von dort aus, gehen unzählige Wege ab. Ich habe nicht mal die Hälfte davon erkundet und das, obwohl ich schon so lange hier

bin“, antwortete Hamo und erzählte „das Schloss wurde sicher nicht ohne Grund darüber gebaut. In einem Gang kommt man nach einem halben Tagesmarsch nur zu einer Wand, aber der nächste Gang führt in den Nachbars-Wald. 

 

Es gibt aber auch Gänge, in die ich mich nicht allein getraut habe. „Sagte Hamo und senkte den Kopf verlegen. 

„Deswegen bin ich froh, dass ich meine Freunde habe“, platze es aus Malea heraus. „Ich habe fürchterliche Angst vor Mäusen, aber wenn die beiden bei mir sind, ist alles nur halb so schlimm und ich traue mich alles - fast alles“, sagte sie stolz. 

„Nun bist du nicht mehr allein und wir können diese Gänge gemeinsam erkunden“ gab Nilli zu bedenken und legte einen Flügel auf Hamos Schulter. 

 

Eine Weile später kamen sie an einen riesigen Steinbogen und konnten den See bereits sehen. Auf unerklärliche Weise wurde der See von Tageslicht beleuchtet. 

Es war wunderschön, das Wasser war so klar, dass man dachte, es wären Diamanten, die im Sonnenlicht funkeln. Überall um den See herum waren weitere Gänge, unmöglich alle zu zählen. 

Hamo zeigte auf die Gänge in die er sich nicht traute. 

Mokki schaute sich die Gänge an und überlegte, "sollen wir einfach mit dem starten, der uns am nächsten ist?" fragte er in die Runde. 

 

Hamo, Nilli, Mokki und Malea schauten sich an, atmeten einmal tief ein und aus und gingen los. 

Mokki der Captain, durfte selbstverständlich vorgehen, auch wenn er diesmal darauf verzichten konnte. 

 

Sie kamen an einigen Seitengängen vorbei, beschlossen jedoch erst einmal den Hauptgang zu erkunden. 

Es wurde plötzlich immer heller, man konnte meinen, das Sonnenlicht hat irgendwo einen Weg gefunden, um ihnen den Weg zu weisen. 

Sie folgten dem Licht und der Gang wurde immer breiter. „Kann jemand sehen, woher das Licht kommt?“, fragte Nilli „nein, es ist aber auch wirklich hell, es blendet schon fast“, erwiderte Malea. 

„Wird euch auch unwohl?“, fragte Hamo „Ich bin so froh, dass ich nicht allein bin“

„Es wird sicher nicht mehr lange dauern und wir kommen ans Ende des Ganges“, sagte Mokki der noch immer die Gruppe anführte. 

 

Und er sollte Recht behalten. 

 

Es schien fast so, als würde dort hinten am Ende ein weiterer großer Raum sein. 

„Glaubt ihr, dort ist noch ein See?“ Fragte Malea aufgeregt und wurde schneller „Ich denke eher, es ist eine Diamanten-Höhle“, rätselte Nilli mit und schaute Hamo und Mokki erwartungsvoll an. 

Die beiden hatten nur keine Lust mitzuraten oder hatten keine Idee, was sich vor ihnen befindet. 

Sie gingen mit zögerndem Gang auf den Durchgang zu und hielten kurz inne, als sie davor standen. 

Es plätscherte und es roch nach Frischluft. 

Sie gingen durch und trauten ihren Augen nicht - es war ein weiterer See und das Wasser war ebenfalls so klar, dass sie bis auf den Grund schauen konnten. 

 

Sie zuckten alle zusammen, als Malea rief: „Schaut dort drüben! Da liegt eine Schatztruhe auf dem Seegrund.“

„Das ist ja der Wahnsinn, dass muss der Schatz sein, von dem in all den Büchern erzählt wird“ fügte Hamo völlig aus dem Häuschen hinzu. 

Mokki war sich nicht sicher, welches der bereits unzähligen Abenteuer sein liebstes war - aber ein unterirdischer See, nein gleich zwei unterirdische Seen, und ein verlorener Schatz waren sicher ganz weit vorn.

 

Sie jubelten und freuten sich und während sie Pläne machten, wie sie an den Schatz kommen könnten - kam Nilli angeflogen.

Sie war eine Runde geflogen, um sich einen Überblick über diesen Teil der Höhle zu machen, und sie war begeistert. „Es ist wunderschön! Und unten an den Felsen gibt es eine weitere Höhle, aber die ist zur Hälfte mit Wasser gefüllt“, berichtet sie den anderen. „Vielleicht ist dort das Schiff versteckt, durch das der Schatz hierhergekommen ist“, überlegte sie laut.“

 

„Darum werden wir uns als Nächstes kümmern, nun widmen wir uns erst einmal dem Schatz“, sagte Hamo lachend und sprang ins Wasser. 

 

Es ist der erste Gang, den die vier Abenteurer erkunden und sie finden direkt einen Schatz; was finden sie wohl als Nächstes?




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Kommentare

Monique Lappe
Vor 10 Monate

Eine sehr schöne Geschichte. Ich bin gespannt welche Abenteuer die Freunde noch so erleben.