Plötzlich drehten sich zwei Rüstungen in entgegengesetzte Richtung und ergaben so eine Geheimtür.

Die drei Freunde, Malea das Reh, Mokki der Bär und Nilli die Eule waren dem Berg knapp entkommen und gerade auf dem Weg zu dem Haus, das Malea entdeckt hatte.
Jetzt, wo Mokki wusste, wie man steuerte, wurde er in kürzester Zeit zu einem richtig guten Piloten - oder wie er sich jetzt gerne nannte „Captain Mokki“.
Nilli fand es toll, dass sie mit ihren besten Freunden fliegen konnte. Sie genoss es und wurde durch eine weitere Ansage des Captains, in gewohnter Stimme, aus ihren Gedanken gerissen.
„Liebe Passagiere, wir setzten nun zur Landung an. Ich möchte Sie bitten Ruhe zu bewahren und Platz zu nehmen - Ich bringe Sie zum Abenteuer.“
Die Ladung begann und sie kamen dem Baumgipfeln immer mehr. Der bekannte Waldboden war bereits sichtbar.
Der Captain hatte sich mit den Baumgipfeln etwas verschätzt und riss einige der Bäume mit sich, als er versuchte in einer kleinen Lichtung zu landen, „das muss ich wohl noch üben“ scherzte er über sich selbst.
Jetzt, wo sie den Heißluftballon hatten, standen ihnen alle Wege offen sie dachten nicht einmal daran, ihn einfach so stehenzulassen. Sie stiegen aus und versuchten ihn ein bisschen zu versteckten.
Das klappte nur so halb, aber sie versuchten es. „Besser wird es nicht, ich schaue mal, wo wir lang müssen“, sagte Nilli und wies die Richtung und die anderen folgten ihr.
Umso näher sie kamen, stellten sie fest, dass es sich dabei um kein Haus handelte. Es wurde immer größer.
Es war ein Schloss! Die drei waren ganz aus dem Häuschen „ein echtes Schloss“ rief Mokki „es sieht nicht so aus, als würde dort noch jemand wohnen“ antwortete Malea.
„Es ist wohl schon länger nicht mehr bewohnt, so voll gewachsen wie es ist“ fügte Willi hinzu.
Als sie vor dem großen Eingangstor standen, hielten sie kurz inne.
Sie schauten sich an und wussten wortlos was die anderen dachten, es lief ihnen eiskalt über den Rücken und sie fanden es super.
„Habt ihr das gehört?“, fragte Malea, als sie durch das Schlosstor ins Innere traten, „da drüber bewegt sich doch was!“
„Ach Quatsch, du stellst dich nur wieder an“ lachend fügte Nilli hinzu „ja bestimmt ist es eine Maus“.
Die beiden wussten, dass Malea keine Mäuse mochte und machten sich lustig über sie, bis Nilli ebenfalls zusammen zuckte. „Siehst du!“ Schrie Malea auf „da hinten links“
Wie es sich für einen Captain gehörte, rannte er vor „das sehen wir uns an“ eher er sich versah, knallte eine Tür.
Sie versuchten sie zu öffnen, aber ohne Erfolg. Irgendjemand oder irgendetwas hatte sie verschlossen.
„Es muss doch einen anderen Weg geben“, sagte Mokki und lief los, um sich umzusehen.
Dicht gefolgt von den anderen beiden, denn allein wollte gerade niemand in diesem riesigen dunklen Schloss sein.
Das Schloss war voller Spinnenweben und es gab Stellen die noch dunkler schienen als andere, hier war schon länger niemand mehr- bis auf das, was sie zu finden versuchten.
Malea war fasziniert von den Ritterrüstungen, die links und rechts den Gang entlang standen.
Sie konnte es sich nicht verkneifen, die ein oder andere anzustupsen.
Plötzlich drehten sich zwei Rüstungen in entgegengesetzte Richtung und ergaben so eine Geheimtür.
„Welchen Knopf hast du nun wieder angefasst“ spaßte Nilli „das wird ja immer besser“ ergänzte Mokki aufgeregt.
Sie gingen in den geheimnisvollen Raum, der viel heller war, als der Rest des Schlosses.
Es sah so aus, als würde hier jemand wohnen. Nicht nur Kerzen brannten auch der Kamin war an,
es war mollig warm und man fühlte sich wohl.
Auf dem kleinen Tisch neben dem Kamin war sogar noch heißer Tee.
„Wer wird hier wohl wohnen?“, fragte Mokki, „wieso ist er wohl in dem Geheimzimmer und nicht im Hauptschloss?“ gab Nilli noch zu bedenken.
Malea grübelte und wollte sie umsehen, um die Antwort zu finden - Plötzlich schrie sie nur so vor Schreck und versteckte sich hinter Mokki.
Als sie sich umdrehte, stand er dort plötzlich, ihn hatten sie beim Hereinkommen weglaufen sehen.
Nicht nur Malea schrie, Knall auf Fall schrien alle im Raum.
Es war ein Bieber, er war sichtlich überrascht, dass die drei sein Geheimzimmer gefunden haben - und die drei waren sprachlos als sie sahen, dass es ein Bieber ist.
„Bitte verzeiht, ich bin keinen Besuch gewohnt und hatte mich etwas erschrocken, ich hatte nicht erwartet, dass ihr einen Eingang findet.“ Sagte der Bieber, „Ich bin übrigens Hamo, möchtet ihr auch Tee?“ lächelte er.
Die drei schauten sich verwirrt an, Mokki fing zarkhaft an sie vorstellen „Das sind Malea und Nilli, ich bin Mokki. Tee klingt gut“
„Bist du ganz allein hier?“ Fragte Nilli und sprach so schnell, dass man die Frage fast nicht verstand.
„Nur ich und meine Bücher“ gab er zu.
Erst jetzt bemerkten sie die unzähligen Bücher, die der Raum beherbergte.
„Wir wollten dich nicht erschrecken“, sagte Nilli „wir waren nur so neugierig und wollten ein neues Abenteuer“
„Kein Problem, ich kann euch herumführen, wenn ihr möchtet“, sagte Hama mit einem Lächeln und fügte hinzu „ich halte mich am liebsten hier im Geheimzimmer auf, weil es hier so viel zu entdecken gibt und ich meinen eigenen unterirdischen See habe“
Unterirdisch, geheim, viel zu entdecken - die drei schauten sich grinsend an und stimmten selbstverständlich zu.
Sie wollten alles sehen und hören, was Hamo zu erzählen hat.
Er winkte sie rüber zu einer Treppe hinter einem der vielen Bücherregale „Noch eine Geheimtür?“ Fragte Mokki aufgeregt „dieser Raum ist ja besser als das gesamte Schloss“, sagte Malea mit großen Augen.
„Und ihr habt noch nicht einmal die Hälfte gesehen“, verkündete Hamo freudestrahlend, denn nun konnte er es mit jemandem teilen und hoffte auf eine tolle Freundschaft mit den drei Abenteurern.
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